Audi A7 Sportback 45 TFSI quattro S tronic: Sorgt für Weitblick
Ein Reisegefährt für den Familienurlaub ist der Audi A7 Sportback eher nicht. Alleine schon, weil die Seitenfächer in den Türen die bereitwillige Aufnahme einer ordinären 0,75-Liter-Sprudelflasche verweigern.
A7-Insassen nippen ihr stilles Wasser wohl aus kleinen Evian-Fläschchen, die passen in die Türablagen. Vielleicht tut man der Fließhecklimousine aber auch völlig Unrecht. Denn Platz ist ansonsten genug vorhanden.
Starke Basis, viel Luxus
Der im Vergleich zum Vorgängermodell um 21 Millimeter längere Innenraum ermöglicht komfortable Bewegungsfreiheit vor allem in der hinteren Sitzreihe. Serienmäßig lässt der A7 nur vier Passagiere zu. Unser Testwagen war jedoch mit der für 300 Euro erhältlichen, dreisitzigen Rückbank ausgestattet, deren Lehnen sich zudem im Verhältnis 40 : 20 : 40 geteilt und flach umlegen lassen. Dann passen bis zu 1.390 Liter in den Gepäckraum. Bei aufgestellten Rücklehnen fasst das glattflächig ausgekleidete Abteil immerhin noch reisetaugliche 535 Liter. Bei so viel Größe müssen die Wettbewerber Mercedes CLS oder BMW 8 Gran Coupé klein beigeben.
Was diesen beiden ebenfalls fehlt, ist ein Vierzylinder-Benziner als Basismotor, wie er unter der Haube unseres Test-Audi in Karatbeige Metallic (1.000 Euro) arbeitete. Die Zweiliter-Turbomaschine sammelte bei uns Pluspunkte durch Laufruhe und gleichmäßige Kraftentfaltung. Nur wer einen potenten Diesel gewohnt ist, wird die 370 Newtonmeter maximales Drehmoment als Mangel empfinden und mehr Druck beim Beschleunigen vermissen. Unser Alltagsverbrauch lag bei 8,4 Litern Super auf 100 Kilometer, das ist zufriedenstellend nahe an der WLTP-Norm.
Audi-typisch sind beim A7 die tadellose Verarbeitung und eine üppige Aufpreisliste. Bis knapp 100.000 Euro war unser Testwagen vollgepackt mit elektronischen Helfern und Luxus zum Ausprobieren. Für Privatnutzer wird so ein Fahrzeug vielleicht als Gebrauchtwagen erschwinglich. Zwei Extras stachen besonders hervor. Einmal die HD-Matrix-LED-Scheinwerfer, die im Dunkeln die Fahrbahn hell und weit ausleuchten. Sie steuern den Lichtkegel so, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden – in unserem Fall ergänzt durch Laserlicht, das bei höherem Tempo die Leuchtweite fast verdoppelt. Mit 2.790 Euro teuer, aber lohnenswert. Zum anderen die Dynamik-Allradlenkung für 1.900 Euro, die den Wendekreis um gut einen Meter verringert. Damit lässt sich die fünf Meter lange Flunder agil bewegen und wendig über kleine Sträßchen steuern. Vielleicht ja doch mal auf einer Urlaubsreise.
Daten Audi A7 Sportback 45 TFSI quattro S tronic
Motor: 2,0-l-Vierzylinder-Turbobenziner, 180 kW/245 PS, 370 Nm bei 1.600–4.300/min
Antrieb, Getriebe: Allrad, Siebengang-Doppelkupplung
0–100 km/h, Spitze: 6,2 s, 250 km/h
Norm-/Testverbrauch: 8,2 (WLTP)/8,4 l S
CO2-Ausstoß Norm/Test: 191 (WLTP)/195 g/km
Länge x Breite x Höhe: 4,97 x 1,91/2,12 x 1,42 m
Radstand, Wendekreis: 2,93 m, 11,1 m (mit Allradlenkung)
Kofferraum: 535–1.390 l
Leergewicht, Zuladung: 1.825 kg, 550 kg
Anhängelast: 2.000 kg
Stützlast, Dachlast: 95 kg, 90 kg
Tankinhalt: 63 l
Typklassen KH/VK/TK: 18/27/28
Grund-, Testwagenpreis: 62.690 Euro, 98.315 Euro
Modell verfügbar ab: 58.490 Euro
Auswahl Basis-Serienausstattung: Sechs Airbags, Voll-LED-Scheinwerfer, Außenspiegel elektr. einstell- und beheizbar, Gepäckraumklappe elektr., zwei Fondsitze, Multifunktions-Lederlenkrad, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, MMI Radio- und Navigationssystem, Geschwindigkeitsregelanlage, Kollisionswarner, Notbremsassistent, aktiver Spurverlassenswarner, Fahrmodus-Auswahl