BMW 320i Touring: Das Sporttäschchen

Der 3er Touring von BMW ist nicht das richtige Auto, um die ganz großen Transportprobleme zu lösen. 500 Liter Stauvolumen bietet er bei aufgestellten Rückbanklehnen. Der 20 Millimeter kürzere Skoda Octavia Combi etwa schluckt im Vergleich ganze 140 Liter mehr. Ist der Tscheche so etwas wie der geräumige Seesack unter den Mittelklasse-Kombis, dann gilt der Bayer eher als Sporttäschchen.

Erst recht, wenn wie in unserem Testwagen das M-Sportfahrwerk verbaut ist – mit spürbar straffer Abstimmung selbst im Fahrmodus Comfort. Ansonsten aber überzeugt der Touring mit praktischen Qualitäten. Dazu zählen Details wie die elektrisch schnell hochfahrende Heckklappe, die separat zu öffnende Heckscheibe und die im Ladeboden verstaubare Gepäckraumabdeckung samt Trennnetz – alles serienmäßig an Bord.

Verbrauch bleibt im Rahmen

Der 320i mit lebhaftem Vierzylinder-Turboben­zi­ner (135 kW/184 PS) lag mit 7,3 Litern Alltagsverbrauch nur 0,1 Liter über der WLTP-Norm. Mit diesem Motor kostet der Kombi ab 43.700 Euro. Sehr gute Ergonomie ist gratis. Zwei bis drei Zehntausender lassen sich aber mühelos draufpacken. Etwa 2.000 Euro für strahlend helles Laserlicht. Oder 1.150 Euro für das vollfarbige Head-up-Display, ein besseres gibt es im Moment nirgends. Nicht zu vergessen das Paket Driving Assistant Professional (2.000 Euro), unter anderem mit Rettungsgassen- und Kreuzungsassistent, Ausweichhilfe, Falschfahrerwarnung sowie harmonisch arbeitender Spurführung mit aktiver Lenkunterstützung. Einen guten Eindruck hinterließ der Parking Assistant Plus (ab 1.050 Euro). Beim automatischen Einparken ließ er rechts so viel Platz zu Wänden, dass Aussteigen bequem möglich war. Das schafft nicht jedes System.

Verzichtbar sind unserer Ansicht nach hingegen einige mit M bezeichnete Optionen. Mit Sportfahrwerk, Sportlenkung und Sportbremse folgt das Auto zwar präzise jedem Befehl, es wirkt im Alltag aber leicht nervös.
 

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