Renault Kangoo TCe 100: Grau ist nur die Theorie

Dabei bringt der neue Renault Kangoo viel mehr Farbe ins Leben, als unser Testwagen mit Lack in Schiefer-Grau und der Innenausstattung namens Chiku – auch irgendwie grau – zunächst vermuten lässt.

Fünf Sitzplätze bietet der Franzose. Mehr gibt es nicht, auch nicht gegen Aufpreis. Dafür ist jeder davon ziemlich einfach zu erreichen. Die vorderen Türen lassen sich im rechten Winkeln öffnen, einzusteigen ist sehr komfortabel. Im Fond ohnehin, wenn die leichtgängigen Schiebetüren aufgezogen sind. Wer hinten sitzt, freut sich nun über elektrisch versenkbare Scheiben in den Schiebetüren anstelle schlichter Ausstellfenster wie im Vorgänger.

Verzicht und Fortschritt

Apropos Vorgänger: Im Vergleich zu diesem ist der Kofferraum geschrumpft. Bei aufgestellter Rückbank fasst er nun nominell 141 Liter weniger. Wer die dachhohe Ausnutzung des Laderaums gewöhnt ist, muss jetzt auf satte 569 Liter Volumen verzichten. Beibehalten wurde aber der schlaue Klappmechanismus der Rückbank, der die Sitzflächen im Fußraum des Fonds verschwinden lässt. Darüber legen sich die Lehnen, wenn auch nicht vollkommen horizontal.

Typisch für den Renault-Kasten bleibt die hervorragende Sicht nach vorne und zur Seite. Einzig die D-Säule gerät massiver, da die Fensterlinie auf Höhe des Kofferraums nach hinten ansteigt. Große Fortschritte darf man dem Kangoo der dritten Generation dafür bei Fahrkomfort und technischer Ausstattung bescheinigen. Unser Testwagen mit 75 kW/100 PS leistendem Turbobenziner in der Version Edition One stellt ab 24.200 Euro die bislang günstigste Variante dar. Dafür sind bereits wichtige Ausstattungen inklusive, allen voran die empfehlenswerten Voll-LED-Scheinwerfer. Günstigere Varianten folgen noch.

Der kleine, laufruhige Benziner reicht, um im Verkehr unauffällig mitzuschwimmen. Etwas Anlauf, und es gelingen auch Überholmanöver auf der Landstraße. Mit 6,3 Litern blieb unser Mix-Verbrauch sogar unter dem WLTP-Wert. Sanfte Bodenwellen bringen die Karosserie leicht zum Schwingen, das Fahrverhalten gleicht mit insgesamt komfortabler Abstimmung eher einem Pkw als einem Nutzfahrzeug. So kommt man auf straffen Sitzpolstern und dank lobenswerter Ergonomie ermüdungsfreier ans Ziel als noch im alten Modell.