Wie Great Wall Motor den europäischen Markt erobern will
Immer mehr neue Marken aus Asien fahren mit ihren Modellen auf den europäischen Markt. Der chinesische Konzern Great Wall Motor will mit seinen Produktlinien Wey und Ora auch deutsche Kunden überzeugen. Dafür arbeitet GWM mit dem erfahrenen Importeur Emil Frey zusammen.
Manche Automarken kommen und gehen, andere sind gekommen, um zu bleiben. Vor allem asiatische Hersteller strömen derzeit zuhauf mit ihren elektrifizierten Modellen nach Europa und suchen ihre Nische. Einer davon ist der chinesische Konzern Great Wall Motor (GWM). Keineswegs ein neues Sternchen, sondern ein erfahrener Hersteller seit 40 Jahren. Erfahrung hat auch der Importeur Emil Frey, mit dem GWM nun den deutschen Markt erobern will. Die Emil Frey Gruppe hat bereits unter anderem Mitsubishi ins Land der Automobilhersteller geholt – und die japanische Marke ist ja bekanntermaßen geblieben.
„Es ist unser fester Plan, uns als Marke in Europa zu etablieren“, sagte Thiemo Jahnke, GWM Brand and Marketing Director Europe, bei der Vorstellung des neuen GWM Wey 03 in Rom. Um sich stärker zu positionieren und breiter aufzustellen – und so zu überleben –, werden die Produktlinien Wey und Ora nun unter dem Dach von Great Wall Motor vermarktet. Wey steht mit den Modellen 03 und 05 – vormals als Coffee bezeichnet – für elektrifizierte SUV, Ora-Fahrzeuge hingegen sind vollelektrisch, wie der ehemals „Funky Cat“ genannte Kleinwagen Ora 03. Hinzukommen soll 2024 die Sportlimousine 07 mit 522 Kilometern Reichweite. Ein C-SUV folgt 2025. „Eine Marke hat mehr Potenzial am Markt“, erklärte Jahnke die Neuausrichtung.
Händlerkonzept
Ora hat mithilfe von Emil Frey den Sprung bereits 2023 geschafft. „Wir sind im April 2023 gestartet mit einer Bekanntheit von null Prozent, jetzt sind es 20 Prozent“, sagte Johannes Brandenburger, Geschäftsführer der O! Automobile GmbH, einem Unternehmen der Emil Frey Gruppe. 4.000 Zulassungen seien 2023 für den Ora 03 gezählt worden, vertrieben wird die Marke von 170 Händlern deutschlandweit. Ziel seien 200 Partner, so Brandenburger. Das Konzept für die Fahrzeuge von Wey sieht genauso aus: Bestehende Händler verkaufen ab diesem Jahr Wey 03 und 05, dort werden auch Service und Reparaturen durchgeführt. Das seien Handelsgruppen, die sich für chinesische Autos interessieren. 50 Händler gebe es bislang für Wey-Produkte, das Ziel sei eine bundesweite Verteilung, erklärte der Geschäftsführer.
Für deutsche Kunden sei das der richtige Weg, um ein Auto zu kaufen. Denn diese wollen ein Fahrzeug anfassen, spüren, ausprobieren. Gerade, wenn es von einem ganz neuen, unbekannten Hersteller aus Fernost kommt. Ob die Produkte und das Konzept auch wie erwartet ankommen, wird sich zeigen. Die Händler seien jedoch schon ganz heiß darauf.
Titelfoto: GWM