19.05.2020 Wolfgang Sievernich

 

Fahrer-Assistenz-Systeme erklärt: Rechtsabbiegeassistent Pkw

Erkennt Personen im Toten Winkel und bremst das Fahrzeug beim Abbiegen automatisch ab.


Mithilfe der 360-Grad-Umfeldüberwachung erfassen Radarsensoren den Radfahrer. Foto: Continental

Spiegel, Blinker, Schulterblick, klar zum Abbiegen – plötzlich huscht rechts ein Radfahrer am Auto vorbei. Wo kam der denn her? Schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer können im Straßenverkehr leicht übersehen werden. Parkende Fahrzeuge oder ungünstig geführte Radwege verdecken die Sicht, vom Radfahrer regelwidrig befahrene Bürgersteige sorgen beim Abbiegen für Schreckmomente, aber auch Unaufmerksamkeit auf beiden Seiten kann zu schweren Unfällen führen.

Wie die Continental-Unfallforschung herausfand, könnten in Deutschland fünf Prozent aller Unfälle mit getöteten oder schwer verletzten Radfahrern vermieden werden, wenn Pkw über Rechtsabbiegeassistenten verfügen würden.   

Aktive Notbremsung

Die technische Basis für solch ein Assistenzsystem ist bereits in vielen Pkw vorhanden. In modernen Fahrzeugen ist Radartechnik installiert, die die Umgebung beobachtet. „Für eine nahezu lückenlose 360-Grad-Umfeldüberwachung des Pkw können vier Nahbereichsradarsensoren jeweils an den vier Karosserieecken positioniert werden. Neben Funktionen wie einem Spurwechselassistenten oder Toter-Winkel-Warner lässt sich so auch ein Abbiegeassistent realisieren“, sagt Oliver Heil, Sprecher von Continental. Erkennen die Radarsensoren beim Abbiegen einen sich von hinten nähernden Radfahrer neben dem Fahrzeug, senden sie ein Signal an die Bremse, woraufhin das Fahrzeug automatisch stoppt. Noch befindet sich die Technik in der Entwicklung, sie soll aber spätestens ab 2022 auf den Markt kommen.
 

Funktionsweise des Rechtsabbiegeassistenten am Beispiel von Continental