17.11.2018 Thomas Schreiner

Rücksicht statt Risiko: Das ARCD-Motto gegen Aggressivität im Straßenverkehr

Seit Jahren legt der ARCD einen Schwerpunkt seiner Verkehrssicherheitsarbeit auf die Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Der Blick auf die Straßen zeigt: Dieses Thema ist heute aktueller denn je. Unter dem Motto „Rücksicht statt Risiko“ bringt der Club die Forderung nach einem partnerschaftlichen Miteinander im Straßenverkehr verstärkt in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion voran. Das Ziel ist es, durch „Rücksicht statt Risiko“ die Verkehrsopferzahlen weiterhin dauerhaft zu senken.


Mehr gegenseitige Rücksichtnahme und ein stärkeres partnerschaftliches Miteinander im Straßenverkehr helfen, dass alle sicherer ankommen. Grafik: ARCD

Wer in der Verkehrssicherheitsarbeit etwas bewirken will, kann auch ohne hohe Investitionen viel erreichen – zum Beispiel durch „Rücksicht statt Risiko“! Denn Rücksichtnahme ist vollkommen kostenlos und leistet dennoch einen effektiven Beitrag für mehr Sicherheit auf den Straßen.

Ein funktionierender Straßenverkehr basiert auf dem partnerschaftlichen Kooperationsgedanken. So steht in §1 der Straßenverkehrsordnung (StVO): „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ Immer häufiger bleibt jedoch Rücksichtnahme als Leitgedanke im Alltag unbeachtet.

Weniger Risiko durch Rücksichtnahme

Generell darf jeder Verkehrsteilnehmer auf den Vertrauensgrundsatz zählen. Der besagt, dass man sich zunächst auf das richtige Verhalten der anderen verlassen kann. Ohne diesen Vertrauensvorschuss wäre ein reibungsloser Verkehrsfluss undenkbar. Wird dieses Vertrauen durch rücksichtsloses, aggressives Verhalten missbraucht, entstehen plötzlich und vollkommen unnötig kritische Situationen für alle Beteiligten. Kritisch nicht nur aufgrund der an sich gefährlichen Aktionen, sondern auch, weil diese aus Aggressivität entstandenen Aktionen unerwartete „Fehler“ darstellen, die in der jeweiligen Situationen erfahrungsgemäß nicht vorkommen dürften. Die so hervorgerufenen Gefährdungen wären durch mehr „Rücksicht statt Risiko“ leicht zu vermeiden.

Partnerschaft und Respekt

Rücksichtnahme geht jedoch darüber hinaus, nur mögliche Gefahren auszuschließen. Es geht auch um Partnerschaft und gegenseitigen Respekt im unmittelbaren persönlichen Umfeld – sowohl im rollenden als auch im ruhenden Verkehr. Denn auch im Zuparken eines Radwegs oder in der unberechtigten Nutzung eines Parkplatzes drückt sich aggressives Verhalten aus. Insofern hat Partnerschaft im Straßenverkehr viel mit Regelakzeptanz zu tun. Das bedeutet, Verkehrsregeln als notwendig anzuerkennen und sie einzuhalten.

Weniger Konflikte, mehr Sicherheit

Partnerschaft bedeutet aber auch, mitunter im Recht zu sein, doch nicht zwangsläufig auf seinem Recht zu beharren und auch anderen einmal den Vortritt zu lassen – mit dem guten Gefühl, das Richtige getan zu haben. Dann wird Partnerschaft auf der Straße aktiv gelebt und Aggressivität als Folge sich aufschaukelnder Emotionen von vornherein ausgeschlossen. Weiterer Vorteil: Wer auch einmal zurücksteckt, wird immun gegen aggressives Verhalten anderer. Er schafft somit einen Ausgleich und trägt dazu bei, zum Wohle aller Risikopotenziale zu entschärfen. Mit einer konfliktvermeidenden Fahrweise fährt man automatisch rücksichtsvoller und ist damit sicherer unterwegs.

Grundsätzlich gilt: Auf der Straße gilt keinesfalls das Recht des Stärkeren! Daher ist das ARCD-Motto „Rücksicht statt Risiko“ als Gegenpol zu Aggressivität im Straßenverkehr nicht nur eine Empfehlung des Clubs. „Rücksicht statt Risiko“ ist eine klare Forderung des ARCD an alle Verkehrsteilnehmer, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen.