19.01.2023 Simone Eber

Auf neuen Pfaden: Unbekannte Nationalparks der USA

Nach langen Corona-Beschränkungen wollen viele Reisende endlich mal wieder amerikanische Luft schnuppern. Gerade bekannte Nationalparks erfreuen sich großer Nachfrage. Um den Besucherströmen zu entgehen, bieten sich aber auch weniger berühmte Parks für Erkundungen an. Hier sechs Kandidaten, die den Großen das Wasser reichen können.


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Für Höhlenforscher

Mammoth-Cave-Nationalpark, Kentucky

Der Mammoth-Cave-Nationalpark birgt das längste bekannte Höhlensystem der Erde. Seinen Namen verdankt er den komplexen Labyrinthen und riesigen Kammern unter der Erde. Schon vor etwa 6.000 Jahren gab es dort erste Spuren menschlichen Lebens. Besucher können Teile der insgesamt über 600 Kilometer langen Höhlen auf eigene Faust erkunden oder an geführten Ranger-Touren teilnehmen. Zurück an der Tagesoberfläche warten reizvolle Wanderwege durch die vielfältige Natur und entlang der beiden den Park durchlaufenden Flüsse.

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Für Wildnisfans

North-Cascades-Nationalpark, Washington State

Der North-Cascades-Nationalpark nimmt im Norden des US-Bundesstaats Washington mehr als 2.040 Quadratkilometer des namensgebenden Gebirgszugs, der Kaskadenkette, ein. Landschaftlich wird er von imposanten Berggipfeln geprägt. Mehr als 300 Gletscher und weitläufige Täler mit beeindruckenden Wasserfällen gibt es in dem wasserreichen Gebiet zu entdecken. Abgesehen von den National Recreation Areas findet sich im North-Cascades-Nationalpark keinerlei touristische und sonstige Infrastruktur. Das macht ihn zum am wenigsten besuchten Nationalpark der Vereinigten Staaten außerhalb Alaskas. Zu den beliebtesten Aktivitäten zählen hier Wandern, Fischen, Bootfahren, Vogelbeobachtungen und Camping.

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Für Wüstengurus

White-Sands-Nationalpark, New Mexico

Wie ein Meer aus Sand erhebt sich der Nationalpark glitzernd aus dem Tularosa-Becken inmitten der Wüste New Mexicos. Der Gips, aus dem die White Sands bestehen, bildete einst den Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte. Er wurde nach der Hebung der Berge über Millionen Jahre von Flüssen und Regenfällen in das Tularosa-Becken gespült, wo er sich nun in Form der teils kunstvoll geschwungenen Dünen auftürmt. Das Dünenfeld im White-Sands-Nationalpark ist sehr dynamisch: Die aktivsten Dünen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu neun Metern pro Jahr in Richtung Nordosten. Im Sommer können die Temperaturen in diesem Park im Südosten der USA die 40-Grad-Marke überschreiten. Beliebt sind deshalb geführte Sonnenuntergangstouren.

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Für Weltenbummler

Der Nationalpark von Amerikanisch-Samoa

Dieser Nationalpark ist der wohl ungewöhnlichste der USA. Tausende Kilometer vom nordamerikanischen Kontinent entfernt, findet er sich auf den Inseln Tutuila, Ofu und Ta’u, die mitten im südlichen Pazifik liegen. Bereits die Highlights an Land sind zahlreich: Strandspaziergänge, Regenwald-Wanderungen oder eine Tour auf den Lata Mountain locken ebenso wie archäologische Stätten und Schauplätze des Zweiten Weltkrieges, Panoramastraßen und abgelegene Dörfer. Im Wasser warten perfekte Schnorchel-Bedingungen: Im unberührten Korallengebiet des Nationalparks sind mehr als 800 Fischarten heimisch. Besucher können aber auch per Boot zum National Marine Sanctuary übersetzen, um mit Delfinen, Meeresschildkröten und anderen Meeresbewohnern zu schwimmen. Im Herbst kommen vor Samoa viele Buckelwale zur Paarung zusammen. Die Anreise ist sehr langwierig, dafür bietet der Nationalpark aber auch ­Natur pur in einer der unberührtesten Landschaften weltweit.

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Für Archäologen

Mesa-Verde-Nationalpark, Colorado

Der Mesa-Verde-Nationalpark (Spanisch für „grüne Tafel“) liegt westlich der Rocky Mountains auf einer dicht bewaldeten Hochebene am Colorado-Plateau. Der kulturhistorisch bedeutendste Nationalpark der USA gibt Aufschluss über die Zivilisation der frühen Pueblo-Indianer, die von etwa 550 bis 1300 nach Christus hier lebten. Im Park finden sich Tausende von erforschten archäologischen Stätten, darunter auch über 600 der charakteristischen „Cliff Dwellings“ (Klippenwohnungen). Um die Bedeutung dieser Zeitzeugnisse zu verstehen, empfiehlt sich die Buchung einer Führung. Reizvoll sind auch Touren auf den zahlreichen Wanderwegen, die oft zu Aussichtspunkten mit Panoramablick über die Wüstenlandschaft führen. Nachts bietet sich der Park für Sternbeobachtungen an.

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Für Inselhüpfer

Isle-Royale-Nationalpark, Michigan

Der abgeschieden im Mittleren Westen gelegene Nationalpark erstreckt sich über mehrere Inseln im Lake Superior, die nur mit dem Boot oder Wasserflugzeug zu erreichen sind. Er ist geprägt von dichten Wäldern, unberührten Seen und kühlen Höhlen. Und natürlich von seiner Fauna, die unter anderem aus Wölfen, Bibern, Füchsen und vielen Vogelarten besteht. Vor allem aber Elche sind im Park sehr präsent; die Wahrscheinlichkeit, welchen zu begegnen, ist entsprechend hoch. Ebenso gut stehen die Chancen, auf Chlorastrolite, auffällige grüne Halbedelsteine, zu stoßen. Herzstück der Inseln sind ihre Wanderpfade, allen voran der 64 Kilometer lange Greenstone Ridge Trail, der über den gleichnamigen Gebirgskamm führt.

Für weitere Infos

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