12.04.2024 Martina Katz

Besondere Märkte in aller Welt

Ein Marktbesuch gehört zu fast jedem Urlaub dazu. Doch manchmal ist ein Markt nicht nur ein Einkaufstreff, sondern verkörpert das Lebensgefühl oder die Tradition seines Landes. Wir stellen Ihnen einige spannende Adressen weltweit vor.


Foto: Martina Katz

China

Fusheng-Straßenmarkt – Tradition pur

Der Fusheng ist ein traditioneller chinesischer Straßenmarkt par excellence. Obwohl nur sieben Kilometer entfernt von den berühmten UNESCO-Weltkulturerbe-Felsskulpturen von Dazu gelegen, ist er bei Touristen wenig bekannt, und auch im Internet finden sich kaum Infos über ihn.

Über hundert Meter säumen Stände die Hauptstraße. Daran bieten Verkäufer Äpfel, Walnüsse, Orangen und Kinderspielzeug an. Hier treffen sich Frauen mit großen Strohkörben auf dem Rücken und junge Männer auf bunt geschmückten Mofas decken sich mit allem Nötigen für die Woche ein, tauschen Neuigkeiten aus, trinken grünen Tee oder schlürfen Nudelsuppe. Es wird gefeilscht und diskutiert.

Typisch für den Fusheng sind auch die mobilen Verkäufer, die etwa blühende Kakteen mit ihren Tragestangen schultern.

  • Öffnungszeiten: sonntags ab 9 Uhr

 

Foto: stock.adobe.com/© Marc

Ecuador

Mercado 10 de Agosto – Köstliches Nationalgericht

Auf den ersten Blick scheint es eine Markthalle wie jede andere in Ecuador zu sein. Unter bunten Sonnenschirmen liegen Tomaten, Paprika, Möhren und Maniokwurzeln hübsch drapiert zum Verkauf aus, gegenüber bieten Frauen Käse und Nougatsüßigkeiten an.

Doch im Obergeschoss zeigt sich der Markt in Cuenca von seiner kulinarischen Seite. Nicht besonders hübsch, aber ausgesprochen lecker, speisen Einheimische und Touristen hier an langen Tischen das beste Hornado des Landes. Das am Spieß langsam geröstete Schwein, das es oft auf Hochlandmärkten zusammen mit Mais, Gemüse und Llapingacho, mit Käse gefüllten, frittierten Kartoffelpuffern, gibt, liegt hier als Ganzes auf dem Tresen und wird als zarter Braten serviert.

  • Öffnungszeiten: täglich 7 bis 18 Uhr (So bis 15 Uhr)
Foto: Martina Katz

Malaysia

Pasar Kraftangan – Halal-Kulinarik am Meer

Tagsüber gibt es Kunsthandwerk und Perlen, doch am Abend verwandelt sich der Markt, der hauptsächlich von Einwanderern aus den Philippinen betrieben wird, in ein Mekka aus Grillständen.

Hühnchenfleisch-Spieße, Fisch und Meeresfrüchte, wohin das Auge blickt. Es raucht, brutzelt und duftet an der Waterfront in Kota Kinabalu auf der Insel Borneo. Junge muslimische Mädchen präsentieren frische Langusten, deren Mütter wiegen derweil Tintenfisch ab. Dazwischen sitzen die Besucher auf Bänken und genießen das Halal-Food. Zum Nachtisch hängen im Nebengang Bananen von der Decke, Melonen und Ananas werden frisch aufgeschnitten. Sogar die asiatische Delikatesse Durian gibt es. Die stachelige Stinkfrucht ist allerdings nichts für empfindliche Nasen.

  • Öffnungszeiten: täglich 8 bis 22 Uhr
Foto: Martina Katz

Südkorea

Gwangjang-Markt – Streetfood vom Feinsten

Seit mehr als 100 Jahren existiert der Markt in Südkoreas Hauptstadt Seoul und ist wegen seiner Streetfood-Abteilung über die Stadtgrenzen hinaus beliebt. Hier baumelt luftgetrockneter Fisch an Bändern von der Decke. Alte Männer sitzen auf Kinderhockern neben Hipstern und trinken Reiswein. Dutzende Stände servieren an ihren Theken frisch zubereitete Mungobohnen-Pfannkuchen, Blutwurst, allerlei Varianten der koreanischen Gemüsezubereitung Kimchi oder Mandu, gefüllte Maultaschen, – und das zu moderaten Preisen.

Wer dazu noch Lust hat, sich die Nationaltracht Hanbok anzuschauen, geht einfach in die zweite Etage. Dort wird sie von Schneidereien angefertigt.

  • Öffnungszeiten: täglich 9 bis 23 Uhr

 

Foto: Martina Katz

Usbekistan

Chorsu-Basar – Vielfalt im Prachtbau

Der riesige Chorsu in Taschkent gilt als einer der ältesten Basare in ganz Zentralasien. Schon der türkisfarbene Kuppelbau, dessen Dach aussieht, als sei es mit Seilen gespannt, ist eine Pracht. Drinnen bieten gut 200 nummerierte Fleischstände Rinderfilet, Schafskopf und Pferdeherz an. Auf der Empore und an den Ständen um die Halle bekommt man Datteln, Granatäpfel, Maulbeeren und Safran. Frisches Patir-Brot, das in Usbekistan besonders zu Feiertagen begehrt ist, wird in gewaltigen Tandoori-Öfen gebacken, indem 50 Teigrohlinge pro Backgang an die Ofenwände geklatscht werden – eine uralte Tradition.

  • Öffnungszeiten: täglich 5 bis 20.15 Uhr

Titelfoto: stock.adobe.com/© Gian


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