Opel Corsa Hybrid: Kleiner Sparer
Auf den ersten Blick gleicht der neue Opel Corsa Hybrid seinen reinen Verbrenner-Brüdern wie ein Ei dem anderen. Nur ein kleiner Schriftzug auf der Kofferraumklappe weist auf die elektrische Unterstützung durch einen 21 kW/28 PS starken Elektromotor hin. Wir haben uns angesehen, was den Kleinwagen in dieser Form besonders macht.
Der Opel Corsa ist erstmals mit einer 48-Volt-Technologie ausgestattet und kann mit seinem 432 Wh starken 48-Volt-Lithium-Ionen-Akku etwa einen Kilometer bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h rein elektrisch zurücklegen. In der Mehrzahl der Fälle agieren Verbrenner und E-Motor aber gemeinsam, wobei die elektrische Unterstützung sowohl beim Anfahren und Beschleunigen als auch beim Sparen helfen soll. Erhältlich ist der Corsa mit Mildhybridtechnik und 1,2-Liter-Turbobenziner in zwei Motorvarianten mit 74 kW/100 PS und 100 kW/136 PS.
Antrittsstarker Motor
Klanglich dezent und antrittsstark präsentiert sich die schwächere Variante auf der ersten Testfahrt. Behände beschleunigt der Mildhybrid auf der Autobahn und beim Überholen. Das Wechselspiel der Antriebe findet nahezu im Verborgenen statt; der Dreizylinder verhält sich akustisch zurückhaltend, ist nur in der Kaltlaufphase unüberhörbar.
Das elektrifizierte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht schnelle Schaltvorgänge ohne Zugkraftunterbrechung. Im kompakten Getriebegehäuse sind überdies auch der Elektromotor sowie Gleichstrom-Wechselrichter und Motorsteuerung untergebracht. Größter Vorteil des Mildhybrid: sein Benzinverbrauch. Dieser beträgt in der leistungsschwächeren Version mit 74 kW/100 PS nur 4,6 Liter auf 100 Kilometer nach WLTP; das gleichstarke reine Verbrenner-Pendant mit Achtstufen-Automatik kommt auf einen Liter mehr. Das gilt auch für die stärkste Motorisierung mit 100 kW/136 PS. Im Vergleich zum reinen Turbobenziner mit 96 kW/130 PS und Achtstufen-Automatik verbraucht diese Version ebenfalls einen Liter weniger Treibstoff.
Und was kostet der Sparfuchs? In der Einstiegsversion „Corsa“ immerhin 26.100 Euro. Das sind 1.200 Euro mehr als beim gleichstarken Automatik-Verbrenner ohne Mildhybrid. Der Preisaufschlag bezieht sich dabei vorwiegend auf die Mildhybridtechnik – bei fast identischer Ausstattung. Bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern würde sich der Minderverbrauch nach etwa vier Jahren amortisieren. Bei einem erhöhten Kurzstreckenanteil und gesteigerter elektrischer Nutzung könnte der finanzielle Vorteil aber auch früher eingefahren werden.
Die stärkste Mildhybridvariante des Corsa mit 100 kW/136 PS ist nur in der teureren Ausstattungsstufe GS erhältlich. Verglichen mit dem reinen Benziner (96 kW/130 PS) kostet der Corsa Hybrid dort mit 30.190 Euro auch 1.200 Euro mehr.
Daten Opel Corsa Hybrid
- Motoren:
Mildhybrid: 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner, 74 kW/100 PS, 205 Nm; E-Motor: 21 kW/28 PS, k. A. Nm;
1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner, 100 kW/136 PS, 230 Nm; E-Motor: 21 kW/28 PS, k. A. Nm - Antrieb, Getriebe: Front, Sechsgang-Doppelkupplung
- 0–100 km/h, Spitze: 7,9/9,9 s, 188/210 km/h
- Normverbrauch: 4,6/4,7 l S, 104/106 g CO2/km (WLTP)
- Länge x Breite x Höhe: 4,06 x 1,77/1,96 x 1,44 m
- Radstand, Wendekreis: 2,54 m, 10,7 m
- Kofferraum: 309–1.081 l
- Leergewicht, Zuladung: 1.267 kg, 423 kg
- Anhängelast: 1.200 kg
- Stützlast, Dachlast: 55/70 kg
- Tankinhalt: 44 l
- Preis: ab 26.100 Euro
Titelfoto: Opel