Der ARCD rät: Richtig auf die Motorradsaison vorbereiten
Wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen das trübe Grau des Winters vertreiben, werden wieder viele Motorräder aus den Garagen geholt. Dabei gilt: Die Saison will technisch und mental vorbereitet werden, vor dem Losfahren gibt es einiges zu beachten.
Ein Auge sollten Zweiradfahrer auf den technischen Zustand des Bikes werfen.
- Wie steht es um die Reifen? Viele zugelassene Motorradreifen haben eine Reifenverschleißanzeige, doch Obacht: Diese zeigt oft eine Profiltiefe von 0,8 Millimetern an – in Deutschland schreibt der Gesetzgeber aber mindestens 1,6 Millimeter vor.
Der ARCD rät, die Profiltiefe der Reifen nicht unter zwei Millimeter sinken zu lassen. Sind Reifen über sechs Jahre alt oder zeigen sie Auffälligkeiten wie Beschädigungen, Risse, Einstiche oder Beulen, sollten sie in jedem Fall gewechselt werden. - Wichtig ist auch der richtige Reifendruck, da insbesondere in Kurven ein zu geringer Fülldruck das Fahrverhalten spürbar verändert. Angaben zum vorgeschriebenen Druck finden sich in der Betriebsanleitung oder erteilt der Fachhandel.
- Unabdingbar ist der Bremsen-Check: DEKRA empfiehlt, die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre auszutauschen, sofern der Hersteller keine individuellen Intervalle vorschreibt. In sicherer Umgebung lässt sich die ordnungsgemäße Funktion der Bremsanlage mit scharfen, aber kontrollierten Bremsmanövern während einer Probefahrt testen.
- Strahlen Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker und Kennzeichenbeleuchtung?
- Müssen Motoröl und Kühlflüssigkeit aufgefüllt werden?
- Wer nach dem Winter die Batterie wieder einbaut, sollte darauf achten, beim Starten Sicherheitssysteme wie Schlupfkontrolle und ABS zu kontrollieren. Bei Fehlermeldungen der Fahrzeugelektronik sollten Motorradfahrer in jedem Fall eine Fachwerkstatt kontaktieren.
Der ARCD rät Motorradfahrern überdies, es zu Beginn der Saison langsam angehen zu lassen und sich in vertrauter Umgebung einzufahren, bis das Gefühl für Gewicht und Handling der Maschine wieder vorhanden ist. Verglichen mit Pkw beschleunigen die oftmals hochmotorisierten Zweiräder viel schneller. Beim Überholen, Spurwechsel sowie beim Ein- und Abbiegen sollten Motorradfahrer immer mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen und stets reaktionsbereit bleiben.
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